Dieses Dokument (CEN/TS 17184:2022) wurde vom Technischen Komitee CEN/TC 278 „Intelligente Verkehrssysteme“ erarbeitet, dessen Sekretariat von NEN (Niederlande) gehalten wird.
Das zuständige deutsche Normungsgremium ist der Gemeinschaftsarbeitsausschuss NA 052-00-71 GA „Gemeinschaftsarbeitsausschuss NAAutomobil/DKE: Intelligente Verkehrssysteme“ des DIN-Normenausschusses Automobiltechnik (NAAutomobil).
In leitungsvermittelten Netzwerken wird der eCall als Notruf identifiziert und speziell als eCall im Teledienst (TS, en: telecircuit switching)-Verfahren. Die Nummer wird nicht gewählt, da die Teledienst-Bezeichner den Mobilfunkbetreiber (MNO, en: Mobile Network Operator) darüber informiert, dass der Anruf ein Notruf/eCall ist und der MNO über Verfahren verfügt, diese Anrufe an die zuständige Notrufzentrale durchzustellen. Sobald ein Sprachkanal hergestellt ist, stellt der GSM/UMTS-eCall das Mikrofon und die Lautsprecher stumm und verwendet ein Modem zur Übertragung des MSD an die Notrufzentrale, bevor die Leitung zur Kommunikation zwischen dem Betreiber der Notrufzentrale und den Fahrzeuginsassen geöffnet wird.
In einem „paketvermittelten“ Netzwerk werden Datenpakete (einschließlich Sprache) über ein Kommunikationssystem mit Internetprotokoll (IP) gesendet. 3GPP hat das IP-Multimedia Subsystem (IMS) geschaffen, welches das SIP (Session Initiation Protocol) für die Anrufverwaltung nutzt.
Dieses Dokument bietet übergeordnete Anwendungsprotokolle für eCall mittels IMS. Es bietet daher das IMS-Äquivalent zur EN 16062 für leitungsvermittelte Netze und sollte für alle paketvermittelten Netze geeignet sein, die IMS und Drahtloszugang über LTE/NR und deren Nachfolger unterstützen.
Dieses Dokument legt Protokolle für die Umsetzung der gesamteuropäischen eCall-Betriebsanforderungen über paketvermittelte Netze (wie LTE, NR und deren Nachfolger) fest.